Konzept versus Fotografie [WERKSCHAU XXVII]

Fotogalerie Wien zu Gast im Fotohof, Salzburg, 2022

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[…] Die eigentlich von der Fotogalerie Wien im Rahmen ihrer Reihe Werkschau kuratierte Ausstellung geht aber auch zurück, ganz zurück in die frühen l980er-Jahre, als Wachter sozialdokumentarische Schwarz-Weiß-Fotografien von Menschen anfertigte, die sich rund um den Volkertplatz im 2. Wiener Gemeindebezirk – wo sich auch die Wohnung des Künstlers befindet – aufhielten. Dem gegenübergestellt werden Bilder von ausgedehnten Reisen in ehemalige französische Kolonien in Afrika, Umzugskartons bei Marianne in Basel oder der Heurigen besuch mit Ingeborg in Wien. Immer wieder trifft Privates auf weltgeschichtlich Relevantes, Inneres auf Äußeres; Wachters Werkschau ist nicht nur ein Rückblick auf ein Werk, sie ist auch eine, natürlich fragmentierte, Bestandsaufnahme eines Lebens […]

Jakob Thaller, Camera Austria International, Nr. 160

[…] Wir zeigen gemeinsam die 27. Ausgabe der Ausstellungsreihe "WERKSCHAU", einer retrospektiven Überblicksausstellung zu einem herausragenden Werk der österreichischen Gegenwartsfotografie. Christian Wachter (*1949 in Oberwart) ist ein früher Vertreter der österreichichen Autorenfotografie, der sich in seinem Werk bald auch einer politisch reflektierten Konzeptfotografie geöffnet hat – ein Spannungsfeld das sich auch in seinem Ausstellungstitel und in seinem auch raumgreifenden und die übliche Chronologie einer retrospektiven Werkschau sprengenden Ausstellungskonzeption widerspiegelt.

[…] Seine Serie von hunderten C-Prints von zerknüllten Zigarettenpackungen - NFT-Cs . „Non-Fungible Tobacco-Containers“ - sind ironische Sachaufnahmen, die den der Fotografie zugrundeliegenden Faktor Zeit (und den damit verbundenen Wechsel von auch fotografischer Alltagskultur und Mentalität) ebenso verbildlichen wie sie neueste Tendenzen digitaler Bilder persiflieren. […] Mit der im Lockdown 2020 in seiner Wiener Altbauwohnung entstandene Serie „Come in. Please! (arbeiten-corona-wohnen), überlebensgroß an der Glasfront, wendet sich der Künstler an den sozialen und urbanen Raum der Salzburger Vorstadt.

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